Kräuselkrankheit des Pfirsichs

Wenn die Temperatur im Spätwinter bis Frühjahr erstmals deutlich ansteigt (über 10 °C), besteht bei Pfirsichen und Nektarinen bereits die Gefahr, dass erste Infektionen durch die Kräuselkrankheit stattfinden. Der Schadpilz (Taphrina deformans ), der diese Krankheit hervorruft, überwintert an den Triebspitzen. Bei beginnendem Knospenschwellen werden die Sporen des Pilzes durch Feuchtigkeit in die sich öffnenden Knospen gespült und infizieren dort die jungen neuen Blätter.

Erste Anzeichen der Erkrankung zeigen sich oft schon kurz nach Beginn des Austriebs. Es kommt zu Blattkräuselungen bzw. blasenartigen Aufwölbungen an den Blättern. Teilweise nehmen die Blätter eine leicht rötliche, gelbliche oder weißliche Färbung an. Bei einem stärkeren Befall vertrocknen sie zusehends, sodass es anschließend zu einem vorzeitigen Blattabwurf kommt. Der nachfolgende Neuaustrieb bleibt aber meist gesund.
Früchte werden später zum Teil ebenfalls geschädigt: Die Fruchtoberfläche (Fruchthaut) nimmt dann ein leicht runzeliges und etwas unansehnliches Aussehen an.

Um Infektionen durch die Kräuselkrankheit zu verhindern, können Pfirsich- und Nektarinenbäume mit einem pflanzenstärkenden Flüssigdünger, wie z. B. Neudo-Vital Obst-Spritzmittel, oder dem Pflanzenschutzmittel Compo Duaxo Universal Pilz-frei behandelt werden. Wichtig sind frühzeitige Spritzungen bereits ab Beginn des Knospenschwellens (vor Knospenaufbruch). Weitere Behandlungen sollten in etwa wöchentlichen Abständen folgen. Insgesamt sind bis zu drei Anwendungen sinnvoll.

Nach einem Befall ist es darüber hinaus hilfreich, erkrankte Triebe zurückzuschneiden bzw. die
erkrankten Blätter abzupflücken. Ist eine Neupflanzung von Pfirsichen oder Nektarinen geplant,
sollten bevorzugt widerstandsfähige Sorten wie z. B. ‚Benedicte‘, ‚Fruteria‘ oder ‚Revita‘ ausgewählt werden.

gez. Andreas Vietmeier

Ansprechpartner: Pflanzenschutzdienst im Haus- und Kleingarten
Landwirtschaftskammer NRW, Köln – Tel.: 0221/5340-401
Dienststelle Münster – Tel.: 0251/2376-0

www.landwirtschaftskammer.de

Schreibe einen Kommentar